In seiner Riedlinger Ausstellung ist der Künstler auf der Suche nach Zusammenhängen zwischen Malerei und Musik. Ausgangspunkt dabei sind die zwei naturgegeben Phänomene Primärfarben und ihr musikalische Pendant der Dreiklang als wichtigsten Exponat der akustische Obertöne. Die 3 Primärfarben Rot, Gelb und Blau werden mehrmals begleitet von ihren komplementären Farben Grün, Violet und Orange.


Die Zahl 3 ist auch sonst äusserlich und innerlich prägend in der Gestaltung der Ausstellung, ebenso wie der sogenannte Goldene Schnitt.


Weitere Anregungen bekommen die Formen aus musikalischen Äquivalenten wie Spiegelung, Kontrapunkt, Bachs Inventionstechnik und klassischer Sonatenform, deren erstes Thema einer Geraden entspricht und das kontrastierendes zweite Thema einer Kurve oder Wellenlinie - spannend wäre es zu erfahren was die 3 klassische “ Großen B-s “ zu der grafischen Umsetzung dieser von Ihnen in ihrer Musik verwendeten Formen sagen würden... 

Auch den Formen realer Instrumenten wie Klavier, Violine, Cello und 

Gitarre hat der Künstler Anregungen entnommen. 


Der Grundton seiner künstlerisches Streben ist der Versuch die in der Natur des Lichts und der Töne gespürte Harmonie in Farbe und Form zu gestalten. Er versteht sich dabei auch in der Tradition der Niederländischen geometrischen Abstraktion.


Eine entscheidende Anregung zu dieser Konzeption dieser Ausstellung erfuhr er auch bei seiner intensiven Beschäftigung als Flötist und Dirigent mit Joseph Haydns naturinspirierte “ Schöpfung “. Dort symbolisiert der Komponist - wohl nicht zufällig - mit dem ätherischen Klang dreier Flöten die Worte “ vom himmlischen Gewölbe strömt reine Harmonie zur Erde hinab. “


        “ Ist der Künstler Maler, so weiß er doch dass die wirkliche Representation von Farbe, durch das Licht und mit Hilfe des menschlichen Auges Wirklichkeit wird und in dieser Weise den Betrachter verzaubert und mehr noch, am liebsten überraschen möchte. Als Komponist oder als Instrumentalist weiß er, dass dieses Immaterielle vom Ton, den zuhörenden Menschen verführen kann. Obwohl der Zuhörer sich vielleicht nicht dessen bewusst ist, wäre es sehr wohl möglich, dass die Musik sogar seine Seele berührt. “


(Prof. Tijn Vaes anlässlich der Vernissage, 10. April 2015)





Rezension

(Schwaebische Zeitung)




Martin Van Woerkum

(Jahrgang 1948) 

studierte nach dem Abitur Geschichte und Musik 

(Querflöte und Chor-Orchesterleitung) in Nimwegen und Tilburg, Niederlande.


Viele Jahren war er als Flötist, Dirigent, Kirchenmusiker, Musikprofessor und Direktor 

der Fontys Musikhochschule, Brabant, tätig.


Seine künstlerische Ausbildung schloss er 1995 ab an der Academie voor Schone Kunsten zu Arendonk (Belgien).


Seine malerische Arbeiten zeigte er bisher in Diessen, Leiden, Hilvarenbeek (Niederlande) und in der Städtische Galerie zu Riedlingen.